Brauche ich, will ich, möchte ich haben

Brauche ich, will ich, möchte ich haben

Money-Facture-Frau-Reich

Wärst du nicht auch gern reich? Merkst du schon, wie sich die Frage gleich etwas schlecht anfühlt? Ich weiß, das mit dem Reichtum ist in Deutschland eher nicht so positiv belegt. Ich versuche es anders: Wäre es nicht schön, wenn du tun könntest, was du willst, kaufen könntest was du willst, ohne immer darüber nachzudenken, ob du dir das gerade leisten kannst?

Unter uns: Irgendwo ein richtiges Schnäppchen zu ergattern fühlt sich doch tausendmal besser an, als immer nach dem Preis suchen zu müssen den du dir leisten kannst. Ständig dieses hin und her überlegen, diese Kompromisse finden müssen zwischen was du eigentlich wirklich willst und was du dir tatsächlich leisten kannst, das ist doch irgendwie total ermüdend, oder? Und noch schlimmer, wenn die Kasse wirklich kurz vor leer ist, dann bereitet selbst die kleinste Gönnung Schuldgefühle, weil du dein wertvolles Geld so verschwendest.

Das ist doch unbefriedigend! Geht das nicht irgendwie anders? Wonach entscheidest du, was du tatsächlich kaufst? Und wie kannst du dir etwas wirklich gönnen, also ohne immer diese Schuldgefühle, die alles vermiesen.

Geht anders, und zwar so:

Einer der erfolgreichsten Wege deine Finanzen in den Griff zu bekommen, also deine Ausgaben gut zu managen ist alles, wofür du Geld ausgibst, oder überlegst Geld auszugeben in diese drei Schubladen zu stecken:

Brauchen, wollen, möchten.

Jede Ausgabe, also alles wofür du Geld ausgibst, lässt sich in eine dieser drei Schubladen (Kategorien) stecken. Was jemand braucht oder möchte hängt mitunter ja stark vom eigenen Empfinden ab. Und deshalb mag ich diese Methode so, weil du deine ganz individuelle Wahrnehmung da einbringen kannst. Denn was für mich überlebenswichtig ist: jede Woche einmal mit meiner besten Freundin im Lieblingscafé einen Aperol Spritz trinken und über alles Mögliche reden, kann für dich ja total unwichtig sein.

Ok, schauen wir uns die einzelnen Kategorien genauer an:

1. Brauchen:

In diese Kategorie gehört alles, was du zum (Über)leben benötigst: Miete, Lebensmittel, Kosten für den Transport zur Arbeit, Strom…

2. Will ich:

Hier gehört alles rein was das Leben für dich das kleine bisschen schöner macht: Essen gehen mit der besten Freundin, Kleidung tragen in der du dich wohl fühlst und in der du gut aussiehst, Schocki und Chips für den wöchentlichen Filmabend und das dazugehörige Netflix Abo.

Mal ehrlich: das sind doch die Dinge, für die wir arbeiten gehen: um uns etwas leisten zu können, diese kleinen Belohnungen eben.

Und last but not least:

3. hätte ich gern (nice to have):

In diese Kategorie alles hinein, wovon du träumst, diese Dinge die wirklich besonders und selten sind. Das ist alles, wofür wir wirklich sparen, Überstunden machen, oder vielleicht sogar auf etwas anderes verzichten, uns etwas jetzt nicht gönnen…

Und zack: da haben wir ihn – einen Budgetplan: du ordnest alles in diese drei Kategorien ein und bezahlst in dieser Reihenfolge. Was nicht bedeuten soll, dass du für irgendetwas einfach nicht bezahlst. Du weißt schon, wie ich meine.

Du musst als erstes alles bezahlen, was du brauchst. Wenn dann noch etwas übrig ist kannst du auf deine will ich’s schauen und dann ganz zuletzt kannst anfangen von deinen hätte ich gern’s zu träumen.

Ein Tipp: Wenn dein Job dir wirklich nur das einbringt, um Kategorie 1 abzudecken, dann denke über einen zweiten Job nach oder und das finde ich viel smarter, über eine Weiterbildung, um dann ausgestattet mit neuen Fähigkeiten, eine Gehaltserhöhung zu verhandeln oder in einen besser bezahlten Job zu wechseln. (Und bevor hier Missverständnisse entstehen: Ich weiß, dass das nicht immer so leicht ist, wie es hier klingt. Nicht in jeder Lebenssituation ist das „einfach so“ möglich.)

Und klar, es passt nicht alles in genau eine Kategorie. Manchmal gibt es Überschneidungen, dann musst du dich zweimal fragen und ganz genau hinschauen, ob etwas ein brauche ich oder ein will ich ist. Im Zweifel ist es dann ein will ich: Zigaretten, Alkohol, Schokolade sind gute Beispiele. Und genau so ist es natürlich mit der Grenze zwischen den will ichs und den hätte ich gerns.

Auch noch wichtig – also Tipp: Unerwartetes Einkommen, wie ein Bonus oder eine Steuerrückerstattung, gibst du nicht (mehr) einfach so aus, sondern damit gehst du genau so um, wie mit deinem Gehalt: du atmest tief durch und denkst sorgfältig nach und dann ordnest du wieder in eine der Schubladen ein. Wenn’s nach mir geht tust du so, als wäre das (unerwartete) Geld nicht da und nutzt es für deinen Vermögensaufbau oder packst es in deinen Notgroschen (Link zu Artikel über Notgroschen)

DU merkst schon, diese Methode mit den drei Kategorien oder Schubladen kannst du für alles anwenden, was Geld kostet. Nehmen wir an, du willst dir ein neues Auto kaufen. Du brauchst ein zuverlässiges Auto, dass dich von A nach B bringt, du willst bestimmte Ausstattungsmerkmale unbedingt damit das Fahren komfortabel ist und dann hättest du eigentlich gern dieses eine Modell, dass du jetzt schon öfter in der Werbung gesehen hast. Wichtig ist einfach, dass du nicht vorschnell entscheidest, dich nicht von Impulsen leiten lässt, sondern in Ruhe überlegst: brauche ich das, will ich das, hätte ich das gern? Und so arbeitest du dich immer durch, von oben nach unten. Was nützt dir ein Auto, das alle möglichen superkomfortablen Ausstattungsmerkmale hat, wenn es nicht zuverlässig ist?

Wenn du alles, wofür du Geld ausgibst, so einteilst und du dabei ehrlich mit dir bist, dann wird es dir nach einer kurzen Übungszeit leicht fallen dein Geld gut einzuteilen und dir dabei sogar noch etwas zu gönnen.

3 Gründe warum wir das Thema Altersvorsorge vor uns herschieben

3 Gründe warum wir das Thema Altersvorsorge vor uns herschieben

Money-Facture-ETF-Totalverlust

…und gute Argumente, dass Thema Altersvorsorge JETZT anzugehen

Ich sag‘s mal, wie es ist: ich kenne niemanden, der beim Thema Altersvorsorgeplanung vor Freude aus der Hose springt.

Zu weit weg (und deshalb auch so schlecht vorstellbar),

zu unkonkret und uninteressant und dass obwohl wahrscheinlich mittlerweile uns allen klar ist:

die gesetzliche Rente wird hinten und vorne und nicht reichen.

Und daraus ergeben sich dann die drei folgenden sehr beliebten Gründe, das Thema private Altersvorsorge immer wieder aufzuschieben.

Mit der Rente sieht’s in Zukunft nicht gut aus.

An dieser Stelle meine Lieblingsfrage (an meinen ketzerischen Tagen😅):

„Würdest du mit der Hälfte des Geldes auskommen, das dir aktuell pro Monat zur Verfügung steht?“ Die regelmäßige Antwort ist hier übrigens: Nein!

Deine Antwort ist auch, nein? Na, dann solltest du schnellstmöglich mit deiner Altersvorsorgeplanung beginnen. Denn nur ungefähr 48,5% (aktuelles Rentenniveau) von dem, was du jetzt verdienst erhältst du an gesetzlicher Rente. Ja wirklich, und allein bis 2035 sinkt es auf 43 Prozent. 🤯

Kommen wir also zu den beliebtesten Ausreden das Thema (private) Altersvorsorge aufzuschieben und meinen liebsten „in den Hintern-Tritt- Argumenten“ für dich:

1. Die „Wird schon werden…“-Taktik

Obwohl jede schon gehört und gelesen haben dürfte: die Demografie bringt unser Rentensystem ins Wanken, wollen viele das einfach nicht wahrhaben. Und so schalten wir die Sorgen aus und die Hoffnung an:
Ich zahle ja monatlich (irgend)was ein, also kommt auch irgendwas raus. Backe ich halt kleinere Brötchen im Alter, ich brauche doch dann eh nicht mehr so viel Geld.

Leude: Ich bin auch die Optimistin schlechthin und finde noch in der ausweglostesten Situation das Licht am Ende des Tunnels, ABER:

Wenn aus Hoffnung pure Tatsachenverdrängung wird, dann hört’s bei mir auf. Die Zeit als Rentner_innen den ganzen Tag mit der Katze auf dem Arm am Fenster saßen sind vorbei. Denkst du nicht auch eher an Reisen, Zeit für Hobbys, Ausflüge mit den Enkelkindern und gute medizinische Versorgung, wenn du dir deinen Ruhestand vorstellst? Das sind doch gute Aussichten, wenn du mich fragst. So eine rundum schöne Rentenzeit, musst du dir allerdings leisten können. (…und das geht wohl kaum mit den oben beschriebenen unter 50 Prozent deiner heutigen Einnahmen.)

👉🏽Um solche Träume zu verwirklichen, musst du wissen, von wo aus du startest.

Stichworte: wie groß ist meine Rentenlücke und was brauche ich aktuell zum Leben, UND du musst vor allem mal starten!

2. Das Modell Schwarzmalerin

Ein beliebtes Argument oder besser ein beliebter Vorwand: So alt werde ich eh nicht! Oder wie es eine Bekannte mir gegenüber mal formulierte: „Ach Kristin, ich werde bestimmt rechtzeitig von einem Bus überfahren.“ 😶‍🌫️

Und so drücken sich viele vor dem Thema Altersvorsorge. Was also die einen an Optimismus zu viel haben, haben die anderen zu wenig. Klar, ich kann auch niemandem eine 100%-ige Garantie geben. Die Fakten beziehungsweise Statistiken sprechen allerdings eine recht eindeutige andere Sprache: Die Wahrscheinlichkeit, die Rente zu erreichen liegt bei 85 Prozent.

3. Der Planbarkeits-Mythos

Mit der Altersvorsorge ist es wie mit Heiraten, Weltreisen, Kinderkriegen…und all diesen großen Lebensentscheidungen: Der Zeitpunkt ist irgendwie nie optimal.

Und so ist es auch mit dem Sparen für‘s Alter – mach ich später. Gefühlte mangelnde finanzielle Planungssicherheit ist einer der Top-Gründe, das Thema Altersvorsorge immer wieder rauszuschieben. Gerade einen neuen Job begonnen, Elternzeit, noch nicht so lange zusammen… Du wirst immer Gründe finden, denn das Leben ist ständig im Wandel.
Was du brauchst, ist ein konkretes Sparziel, das du dann konsequent verfolgst. Du setzt dich einmal mit dem Thema auseinander und dann ein System auf.
Du wirst sehen, nach kurzer Zeit hast du dich daran gewöhnt regelmäßig einen bestimmten Betrag für die Altersvorsorge zum Beispiel in einen ETF-Sparplan zu investieren und dann denkst du bald schon gar nicht mehr daran.

Worauf will ich hinaus? Sei ehrlich: die meisten Gründe, die dir einfallen, sind nur Vorwände. Am Ende kannst nur du die Entscheidung treffen, endlich den ersten Schritt zu gehen und der ist meist der schwerste.

Aber was ist denn nun dieser erste Schritt?

Werde dir bewusst, dass niemandem deine Finanzen so wichtig sind wie dir selbst und fang an dir Finanzwissen aufzubauen!

Für den Einstieg empfehle ich dir mein 1:1 Mentoring Mach’s dir selbst – (Alters-)Vorsorgen und Investieren. In nur 2 Stunden kommst du so weg von Überforderung mit dem Thema Geld anlegen, hin zu einem klaren Fahrplan für deine Altersvorsorge!

Darüber hinaus gibt es natürlich auch viele kostenlose Infos im Internet. Am wichtigsten ist: Leg los und zwar jetzt!

ETF-Totalverlust: Kann ich bei ETFs alles verlieren?

ETF-Totalverlust: Kann ich bei ETFs alles verlieren?

Money-Facture-ETF-Totalverlust

Das Wichtigste in Kürze

  • ETFs können Kursverluste erleiden, ein Totalverlust ist allerdings aufgrund der Diversifikation der Wertpapiere und der Beschränkung von Einzelwerten auf 20 Prozent vom Gesamtvolumen des ETF unwahrscheinlich.
  • ETFs gelten als Sondervermögen und werden getrennt von den Vermögenswerten der Fondsgesellschaft und der Depotbank gehalten. Auch bei einer Insolvenz ist euer investiertes Geld sicher.
  • ETFs sind kein risikofreies Investment. Ihre Struktur und die Regulierung bieten Anleger:innen jedoch einen gewissen Schutz vor Verlusten.
  • Ihr könnt Verlustrisiken minimieren, indem ihr langfristig investiert, Panikverkäufe vermeidet und eure ETF-Anlage breit diversifiziert.

ETFs erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit, nicht zuletzt, weil sie eine kostengünstige Möglichkeit bieten, in viele verschiedene Märkte gleichzeitig zu investieren. Doch trotz ihrer Popularität stellen sich viele die Frage: Kann ich bei ETFs alles verlieren? In diesem Artikel gehen wir genau dieser Frage nach, erklären euch, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ein Totalverlust ist und wie ihr das Risiko minimieren könnt.

Pleite eines ETF Anbieters: Ist mein Geld weg?

Okay, die schlechte Nachricht zuerst: (auch) ETFs können keinen vollständigen Schutz vor Verlusten bieten. Ein Totalverlust ist allerdings äußerst unwahrscheinlich. ETFs sind Sondervermögen, selbst wenn die Fondsgesellschaft, also die Herausgeberin des ETF, pleitegeht, ist euer investiertes Geld sicher. Es wird getrennt vom restlichen Vermögen der Gesellschaft verwaltet und darf nicht zur Begleichung der Schulden herangezogen werden.

Wie wahrscheinlich sind Verluste bei ETFs?

Dann wäre da noch die Gefahr von Kursverlusten. Das Risiko, mit einem ETF-Verluste zu machen, besteht in jedem Fall und eins ist sicher: Aufs und Abs gehören an der Börse dazu. Sie treten ganz sicher im Zeitverlauf auf. Zum Beispiel während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2007/2008, gab es zwar massive Kursverluste bei zahlreichen ETFs, jedoch keinen Totalverlust. Auch ETFs bergen also ein gewisses Risiko Verluste zu erleiden. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es so wichtig, Zeit mitzubringen bei dieser Geldanlage.

Faustregel

Ihr solltet mindestens 10 Jahre auf euer in ETFs investiertes Geld verzichten können. Denn in der Regel erholen sich die Kurse mit der Zeit. Wichtig ist, dass ihr im Fall eines Kursverlustes die Nerven behaltet und eure ETF-Anteile nicht verkauft. Solange ihr das nämlich nicht tut, spricht man von sogenannten Buchverlusten. Das bedeutet, in eurem Portfolio werden euch die Verluste angezeigt, ihr könnt sie sehen. Solange ihr eure Assets aber nicht verkauft, realisiert ihr die Verluste nicht. Wenn ihr nun allerdings das Geld gerade dann braucht, wenn die Kurse schlecht stehen, müsst ihr eure Anteile verkaufen und die echten (realen) Verluste in Kauf nehmen. Ihr verliert dann also wirklich Geld.

Welche konkreten Risiken spielen eine Rolle?

Da wären zunächst einige generelle Risiken, die bei allen Geldanlagen an der Börse eine Rolle spielen, wie das Markt- oder das Wechselkursrisiko, das Klumpenrisiko oder das Kontrahentenrisiko.

1. Marktrisiko

Erinnert ihr euch an die Preissteigerung beim Rohstoff Holz 2021? Um bis zu 99 % stiegen laut Statista die Erzeugerpreise gegenüber 2020. Der Preis für Rohstoffe ist ein ganz praktisches Beispiel für ein wirtschaftliches Risiko, die an den Märkten auftreten, aber auch Arbeitsmarkttrends und weitere Faktoren beeinflussen die Wirtschaft und damit die Unternehmen. Politische Veränderungen (politische Risiken) und die Inflation spielen ebenfalls eine Rolle.

2. Wechselkursrisiko

Stellt euch vor, ihr investiert in eurer Heimatwährung Euro in einen ETF, der besonders viele US- Aktien enthält. Steht der US-Dollar gegenüber dem Euro gerade schlecht, dann verliert euer ETF an Wert, auch wenn die Aktienpreise in den USA stabil sind. Aber keine Angst: ihr solltet dieses Risiko zwar kennen, ihr müsst euch dennoch in der Praxis gar nicht allzu große Sorgen darum machen. Kursschwankungen können auch zu eurem Vorteil sein, wenn das Szenario genau umgekehrt stattfindet und die Fremdwährung aufgewertet wird.

3. Klumpenrisiko

Mit einem ETF investiert ihr gleichzeitig in viele Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen, liest man oft. Naja, ganz so einfach ist es nicht. Nehmen wir zum Beispiel einen ETF auf den Index DAX. Hier würde ein Klumpenrisiko entstehen, denn der Deutsche Aktienindex (DAX) bildet lediglich die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands ab. Deutschland ist nur eine sehr kleine Region in der Welt und auch 40 Unternehmen sind für eine breit diversifizierte Anlage eher wenig. Durch diese enge Gewichtung kommt es zu einem Klumpenrisiko.

4. Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs

Synthetische ETFs werden auch als Swap-ETFs bezeichnet. Sie können ein höheres Risiko als physisch replizierende ETFs aufweisen. Im physisch replizierenden ETF sind die Aktien, die der zugrunde liegende Index abbildet, wirklich enthalten. Anders ist das bei Swap-ETFs, bei denen der ETF-Anbieter einen Swap-Vertrag mit einem Kontrahenten schließt, in der Regel einer Investmentbank. Ein Verlust des investierten Kapitals kann entstehen, wenn der Kontrahent ausfällt oder der Swap-Vertrag nicht erfüllt wird. In der EU ist das Kontrahentenrisiko allerdings durch bestimmte Richtlinien gesetzlich begrenzt. Um dieses Risiko von vornherein zu vermeiden, greift auf physisch replizierende ETFs zurück

Wie kann ich das Risiko von Verlusten bis hin zu einem Totalverlust minimieren?

Ihr könnt einiges dafür tun größere Verluste von vornherein abzufedern und euer ETF-Investment abzusichern, indem ihr die 5 folgenden Grundregeln befolgt:

1. Das Fondvermögen eures ETF sollte mindestens 200 Millionen Euro betragen, das minimiert das Risiko, dass der Fonds wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit liquidiert wird.


2. Das Fondsalter sollte mindestens 5 Jahre betragen, so könnt ihr davon ausgehen, dass der ETF nicht vom Markt genommen wird.


3. Die Schwankungsbreite (Volatilität), die die Kursschwankung eines Wertpapiers in der Vergangenheit beschreibt, sollte weniger als 20 Prozent betragen.


4. Achtet auf eine möglichst große Anzahl unterschiedlicher Aktien im ETF, denn so verteilt ihr das Risiko von Verlusten besser. Die Faustformel lautet: Je breiter, desto besser. Wählt einen ETF aus, der in vielen verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern invertiert ist.


5. Investiert langfristig und nur Geld, das ihr wirklich für den gesamten Anlagezeitraum nicht benötigt. Schwankungen an der Börse treten ganz sicher auf, immer wieder und um diese aushalten zu können, solltet ihr viel Zeit mitbringen, eben mindestens 10 Jahre (besser mehr). Auch wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber mit einem langen Atem könnt ihr Verluste eures ETF-Investments im wahrsten Sinne des Wortes aussitzen und so ein Vermögen aufbauen.

Fazit

Das Risiko eines Totalverlustes besteht zwar, aber es ist sehr viel geringer als bei vielen anderen Anlageformen. Indem ihr euch vor eurem (ersten) Investment umfassend über ETFs informiert, auf eine breite Risikostreuung achtet und langfristig anlegt, könnt ihr die Chancen auf einen erfolgreichen Investitionsverlauf maximieren und gleichzeitig das Risiko von Verlusten bis hin zum Totalverlust minimieren und die vielen Vorteile von ETFs als Anlageform nutzen.

Warum wir uns selbst sabotieren, wenn wir uns einreden: Geld ist mir nicht so wichtig!

Warum wir uns selbst sabotieren, wenn wir uns einreden: Geld ist mir nicht so wichtig!

Money-Facture-Geld-Frau

Geld ist mir nicht so wichtig!
Wer hat diesen Satz nicht schon mal gehört oder selbst gesagt?

Ich nehme mich da nicht aus. Früher war das für mich sogar so eine Art Mantra. Später durfte ich herausfinden, dass das nichts als Selbstsabotage ist.

Geld ist wichtig! Für jede von uns. Wir wollen essen, wohnen, ausgehen, reisen, kurz wir wollen leben. Und dafür brauchen wir Geld.

Wir tauschen zwei unserer kostbarsten Ressourcen gegen Geld: Zeit und unsere Arbeitskraft, also bitte lasst uns aufhören zu sagen, dass Geld uns nicht wichtig ist.
Aber warum reden uns ein, das Geld uns nicht so wichtig?

Gründe gibt es viele, zum Beispiel diese beiden hier:

  • das traditionelle Rollenverständnis
  • unsere persönliche Einstellung zu Geld (Stichwort: Glaubenssätze

Geld ist in unserer Gesellschaft negativ belegt und mit Neid verbunden. Wegen Geld werden Kriege geführt, Familien zerbrechen an Erbstreitigkeiten und in Beziehungen ist es eines der häufigsten Streitthemen.

Also machen wir einen Bogen um das Thema und besprechen es lieber gar nicht. Die Konsequenzen sind für alle, aber vor allem für uns Frauen schwerwiegend. Denn indem wir nicht über Geld reden, können wir auch nichts über Geld lernen. Weil wir also unsere besten Freundinnen nicht fragen, wie viel sie verdienen, können wir uns nicht vergleichen und verhandeln unser Gehalt schlecht. Weil wir unsere Eltern, Verwandten, Kolleg*innen nicht fragen: wie legst du eigentlich dein Geld an, parken wir es lieber auf dem Girokonto, statt zu lernen es zu investieren, so dass es mehr wird oder zumindest nicht (durch die Inflation) immer weniger.

Hören wir also auf uns einzureden, dass uns Geld nicht wichtig ist! Setzen wir uns lieber aktiv mit dem Thema Finanzen auseinander. Nur so können wir uns für die Zukunft absichern und ein finanziell unabhängiges Leben führen. Dafür brauchst du kein Das bedeutet ja nicht finanzwissenschaftliches Studium oder eine Banker*innen Ausbildung. Aber was du brauchst, ist finanzielle Bildung und die kannst du dir aneignen: Stück für Stück.

Und hier bekommst du gleich noch gute Tipps:

1. Informiere dich: Es gibt viele Möglichkeiten, sich über Finanzen und Vorsorge zu informieren. Nutze das Internet, Bücher, besuche Seminare oder nutze Selbstlernkurse.

 

2. Sprich mit anderen Frauen: Tausche dich aus und teile deine Erfahrungen. Gemeinsam könnt ihr euch gegenseitig unterstützen und motivieren.

 

3. Plane für die Zukunft: Denke nicht nur an jetzt, sondern plane auch für später. Überlege, wie dein Leben aussehen soll, wenn du mal nicht mehr arbeitest.

Freistellungsauftrag versus Sparerpauschbetrag

Freistellungsauftrag versus Sparerpauschbetrag

Money-Facture-Freistellungsauftrag

Was ist der Unterscheid zwischen dem Sparerpauschbetrag und einem Freistellungsauftrag?

Jede*r von uns darf jährlich einen bestimmten Betrag an Kapitalerträgen steuerfrei kassieren. Kapitalerträge, das sind zum Beispiel Zinsen oder Gewinne aus ETF- und Aktienverkauf. Je nachdem ob du verheiratet bist oder nicht beträgt der Sparerpauschbetrag für Einzelpersonen 1.000 Euro oder 2.000 Euro zusammen für verheiratete Paare.

Nutzt du deinen Sparerpauschbetrag bereits? Nein? Dann kommt hier eine Anleitung wie du deinen Sparerpauschbetrag nutzt:

Hier kommt auch endlich der Freistellungsauftrag ins Spiel. Mit dem Freistellungsauftrag teilst du der Bank mit, wieviel vom Sparerpauschbetrag sie verwenden darf. Deinen Sparerpauschbetrag kannst du nämlich aufteilen. Einen Freistellungsauftrag vergibst du immer pro Bank.

Hast du also bei Bank X dein Girokonto, ein Festgeld- und ein Tagesgeldkonto, dann gibst du dort einen Freistellungsauftrag in Auftrag.

Bei Bank Y, hast du ein Wertpapierdepot. Dann gibst du dort einen zweiten Freistellungsauftrag auf. Meistens kannst du sie direkt im Onlinebanking einrichten.

Wie gehst du vor?

Du brauchst als erstes deine Steueridentifikationsnummer. Die findest du zum Beispiel auf deiner Gehaltsabrechnung oder auf deinem Steuerbescheid. Um herauszufinden, wie du deinen Freistellungsauftrag am besten verteilst, kannst du dir folgende Fragen stellen:

1. Bei wie vielen Banken bist du?
2. Wo fallen Zinsen, Dividenden, Gewinne, also Kapitalerträge an?

Übrigens: Versicherungen sind nicht relevant und auch eine Bank, bei der du nur ein Girokonto hast, kannst du außer Acht lassen. Auf Girokonten gibt es schon lange keine Zinsen mehr.

Im nächsten Schritt verteilst du dahin zuerst, wo Zinsen anfallen. Warum? Weil Zinsen planbar sind. Bei Gewinnen aus Aktienverkäufen zum Beispiel, hängt die Höhe deiner Gewinne ja vom Aktienkurs zum Verkaufszeitpunkt ab.

Okay, ein Beispiel:

Bank 1: Tagesgeldkonto mit 5.000 Euro, dort erhältst du 3 % Zinsen pro Jahr = 150 Euro, noch etwas aufrunden, falls mal mehr auf dem Konto ist = 200 Euro. Also erteilst du dieser Bank einen Freistellungsauftrag in Höhe von 200 Euro.

Bei Bank 2: hast du dein Wertpapierdepot. Dort kannst du den Rest deines Freistellungsauftrages nutzen, also in meinem Beispiel (1.000 Euro – 200 Euro = 800 Euro) Der deckt dann zum einen gleich alle Vorabpauschalen ab, zum Beispiel die, für thesaurierende ETFs. Hast du Aktien in deinem Depot auf die Dividenden gezahlt werden? Dann deckt der Freistellungsauftrag das auch gleich mit ab.

Mein Tipp: Damit du immer weißt wo du gerade wieviel deiner zur Verfügung stehenden 1.000 Euro du wo hast – führe eine Tabelle.

Auf alle Kapitalerträge die über den 1.000 Euro Sparerpauschbetrag liegen, zahlst Abgeltungssteuer (26,375 %). Solltest du am Ende eines Jahres feststellen, dass du deinen Sparerpauschbetrag nicht optimal verteilt hast, zum Beispiel:

In deinem Depot hast du Steuern gezahlt, aber auf deinem Tagesgeld sind noch 100 Euro vom Freistellungsauftrag übrig? Auch nicht soooo dramatisch: gleiche das über die Steuererklärung aus. Dort werden alle Kapitalerträge zusammengezählt und gegen deinen Sparerpauschbetrag gerechnet. Du verlierst also nichts.

Wissen ist Macht und Finanzwissen keine Raketenwissenschaft

Wissen ist Macht und Finanzwissen keine Raketenwissenschaft

Money-Facture-Raketenstart-Finanzwissen

Ich spreche aus Berufsgründen und auch außerhalb meiner Arbeit sehr gern über Geld. Dabei höre ich immer wieder Sätze wie:

„Ach, Investieren ist doch nur was Profis.“

„Um Geld anzulegen, muss man ja schon erstmal eine Menge davon haben.“

„Das ist viel zu kompliziert und so Beratern traue ich nicht über den Weg…“

Warum glauben wir eigentlich, dass jemand anderes sich besser um unser Geld kümmern kann als wir selbst?

Eine Kundin hat es mal sehr gut auf den Punkt gebracht. Sie sagte: „Kristin, ich glaube da steckt schon ein gewisses System dahinter, dass uns mache (Bankberater*innen, Versicherungsfachleute…) glauben machen wollen, dass wir das ohne sie nicht schaffen.“

Unterschreibe ich so und dann kommt natürlich noch hinzu, dass unser Gehirn so gestrickt ist, dass es gern Energie spart. Das heißt: um ein neues Thema anzugehen, müssen wir (mentale) Energie aufwenden und davor möchte uns unser Hirn gern bewahren. Es liebt den unaufwändigen Status quo.

Mit diesen Infos ist es vielleicht leichter deine eigenen Finanzen in die Hand zu nehmen, weil:

  1. Es ist nicht so kompliziert, wie manche uns glauben machen wollen.
  2. Du kannst dein Gehirn ganz liebevoll und achtsam von der mentalen Couch holen und in kleinen Schritten anfangen dir Finanzwissen anzueignen.

Es gibt viele tolle YouTube und Instagram Kanäle, die Finanzwissen in kleinen Häppchen vermitteln, es gibt Videoseminare und ganz individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmte 1:1 Mentorings. Für jede das passende dabei, würde ich sagen.

Und selbst, wenn du dich dafür entscheidest mit einer Fachperson (Finanzberater*innen, Banker*innen… zu arbeiten, dann solltest du dir vorher deine (Geldanlage-) Strategie zurechtgelegt haben und gut informiert in ein Gespräch mit einer solchen Person gehen.

Warum ist das wichtig?

Wenn du nichts weißt, musst du glauben, was dir jemand erzählt und darauf hoffen, dass es der oder die andere gut mit dir meint, besser noch, das Beste für dich (und nicht für sich) will.

Naja, und dazu musst du ja erstmal wissen, wovon da im (Verkaufs-)Gespräch die Rede ist. Damit du einschätzen und nachfragen kannst, was da drin steckt in den Produkten, wie die Kostenstruktur eben dieser ist und so weiter.

Denn kannst du das nicht, geht’s dir wie mir mit Mitte zwanzig, als ich viel Geld in eine Lebensversicherung investiert habe und mein Geld dann vor allem für die Deckung der Versicherungskosten drauf ging. Alles legitim, nur hat mir das eben niemand erzählt und hab‘ nicht nachgefragt, weil ich eben nichts wusste. Wäre nicht passiert, wenn ich schon Finanzwissen gehabt hätte.

Wichtig ist, dass du dir das nötige (Grund-)Wissen aneignest und vor allem, dass du losgehst, also den ersten Schritt machst, dein Hirn von der mentalen Couch holst…

Ja ich weiß, ich wiederhole mich: wichtig ist, dass du anfängst, dich traust und dir selbst zeigst, es ist viel weniger kompliziert, also du (vielleicht) jetzt gerade noch denkst.