Brauche ich, will ich, möchte ich haben

Brauche ich, will ich, möchte ich haben

Money-Facture-Frau-Reich

Wärst du nicht auch gern reich? Merkst du schon, wie sich die Frage gleich etwas schlecht anfühlt? Ich weiß, das mit dem Reichtum ist in Deutschland eher nicht so positiv belegt. Ich versuche es anders: Wäre es nicht schön, wenn du tun könntest, was du willst, kaufen könntest was du willst, ohne immer darüber nachzudenken, ob du dir das gerade leisten kannst?

Unter uns: Irgendwo ein richtiges Schnäppchen zu ergattern fühlt sich doch tausendmal besser an, als immer nach dem Preis suchen zu müssen den du dir leisten kannst. Ständig dieses hin und her überlegen, diese Kompromisse finden müssen zwischen was du eigentlich wirklich willst und was du dir tatsächlich leisten kannst, das ist doch irgendwie total ermüdend, oder? Und noch schlimmer, wenn die Kasse wirklich kurz vor leer ist, dann bereitet selbst die kleinste Gönnung Schuldgefühle, weil du dein wertvolles Geld so verschwendest.

Das ist doch unbefriedigend! Geht das nicht irgendwie anders? Wonach entscheidest du, was du tatsächlich kaufst? Und wie kannst du dir etwas wirklich gönnen, also ohne immer diese Schuldgefühle, die alles vermiesen.

Geht anders, und zwar so:

Einer der erfolgreichsten Wege deine Finanzen in den Griff zu bekommen, also deine Ausgaben gut zu managen ist alles, wofür du Geld ausgibst, oder überlegst Geld auszugeben in diese drei Schubladen zu stecken:

Brauchen, wollen, möchten.

Jede Ausgabe, also alles wofür du Geld ausgibst, lässt sich in eine dieser drei Schubladen (Kategorien) stecken. Was jemand braucht oder möchte hängt mitunter ja stark vom eigenen Empfinden ab. Und deshalb mag ich diese Methode so, weil du deine ganz individuelle Wahrnehmung da einbringen kannst. Denn was für mich überlebenswichtig ist: jede Woche einmal mit meiner besten Freundin im Lieblingscafé einen Aperol Spritz trinken und über alles Mögliche reden, kann für dich ja total unwichtig sein.

Ok, schauen wir uns die einzelnen Kategorien genauer an:

1. Brauchen:

In diese Kategorie gehört alles, was du zum (Über)leben benötigst: Miete, Lebensmittel, Kosten für den Transport zur Arbeit, Strom…

2. Will ich:

Hier gehört alles rein was das Leben für dich das kleine bisschen schöner macht: Essen gehen mit der besten Freundin, Kleidung tragen in der du dich wohl fühlst und in der du gut aussiehst, Schocki und Chips für den wöchentlichen Filmabend und das dazugehörige Netflix Abo.

Mal ehrlich: das sind doch die Dinge, für die wir arbeiten gehen: um uns etwas leisten zu können, diese kleinen Belohnungen eben.

Und last but not least:

3. hätte ich gern (nice to have):

In diese Kategorie alles hinein, wovon du träumst, diese Dinge die wirklich besonders und selten sind. Das ist alles, wofür wir wirklich sparen, Überstunden machen, oder vielleicht sogar auf etwas anderes verzichten, uns etwas jetzt nicht gönnen…

Und zack: da haben wir ihn – einen Budgetplan: du ordnest alles in diese drei Kategorien ein und bezahlst in dieser Reihenfolge. Was nicht bedeuten soll, dass du für irgendetwas einfach nicht bezahlst. Du weißt schon, wie ich meine.

Du musst als erstes alles bezahlen, was du brauchst. Wenn dann noch etwas übrig ist kannst du auf deine will ich’s schauen und dann ganz zuletzt kannst anfangen von deinen hätte ich gern’s zu träumen.

Ein Tipp: Wenn dein Job dir wirklich nur das einbringt, um Kategorie 1 abzudecken, dann denke über einen zweiten Job nach oder und das finde ich viel smarter, über eine Weiterbildung, um dann ausgestattet mit neuen Fähigkeiten, eine Gehaltserhöhung zu verhandeln oder in einen besser bezahlten Job zu wechseln. (Und bevor hier Missverständnisse entstehen: Ich weiß, dass das nicht immer so leicht ist, wie es hier klingt. Nicht in jeder Lebenssituation ist das „einfach so“ möglich.)

Und klar, es passt nicht alles in genau eine Kategorie. Manchmal gibt es Überschneidungen, dann musst du dich zweimal fragen und ganz genau hinschauen, ob etwas ein brauche ich oder ein will ich ist. Im Zweifel ist es dann ein will ich: Zigaretten, Alkohol, Schokolade sind gute Beispiele. Und genau so ist es natürlich mit der Grenze zwischen den will ichs und den hätte ich gerns.

Auch noch wichtig – also Tipp: Unerwartetes Einkommen, wie ein Bonus oder eine Steuerrückerstattung, gibst du nicht (mehr) einfach so aus, sondern damit gehst du genau so um, wie mit deinem Gehalt: du atmest tief durch und denkst sorgfältig nach und dann ordnest du wieder in eine der Schubladen ein. Wenn’s nach mir geht tust du so, als wäre das (unerwartete) Geld nicht da und nutzt es für deinen Vermögensaufbau oder packst es in deinen Notgroschen (Link zu Artikel über Notgroschen)

DU merkst schon, diese Methode mit den drei Kategorien oder Schubladen kannst du für alles anwenden, was Geld kostet. Nehmen wir an, du willst dir ein neues Auto kaufen. Du brauchst ein zuverlässiges Auto, dass dich von A nach B bringt, du willst bestimmte Ausstattungsmerkmale unbedingt damit das Fahren komfortabel ist und dann hättest du eigentlich gern dieses eine Modell, dass du jetzt schon öfter in der Werbung gesehen hast. Wichtig ist einfach, dass du nicht vorschnell entscheidest, dich nicht von Impulsen leiten lässt, sondern in Ruhe überlegst: brauche ich das, will ich das, hätte ich das gern? Und so arbeitest du dich immer durch, von oben nach unten. Was nützt dir ein Auto, das alle möglichen superkomfortablen Ausstattungsmerkmale hat, wenn es nicht zuverlässig ist?

Wenn du alles, wofür du Geld ausgibst, so einteilst und du dabei ehrlich mit dir bist, dann wird es dir nach einer kurzen Übungszeit leicht fallen dein Geld gut einzuteilen und dir dabei sogar noch etwas zu gönnen.

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